Retrospektive Didi Danquart

DidiDanquart

2006 endete die Professur von Didi Danquart an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Zwar wird er als Mitbegründer und Inhaber der Produktionsfirma noirfilm auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Filmszene in Baden-Württemberg und insbesondere in Karlsruhe bleiben, für uns ist dies dennoch der willkommene Anlass für eine kleine Werkschau, in der wir die Gelegenheit geben, bekannte und weniger bekannte Werke im Gesamtzusammenhang seines Schaffens neu zu entdecken. Im Gesamtkontext des Festivals erhoffen wir uns zudem eine spannende Konfrontation zwischen dem Werk eines inzwischen etablierten Filmschaffenden, der seine Wurzeln im No Budget-Bereich hat und dem Nachwuchs, der unter ganz anderen sozialen und technischen Bedingungen beginnt, sich das Medium „Film“ anzueignen.

Zur Person:

Der 1955 in Siegen geborene Didi Danquart studierte von 1979 bis 1983 Psychologie und Soziologie in Freiburg, nachdem er zuvor eine Ausbildung als technischer Zeichner absolvierte hatte. 1978 hatte er dort bereits die Medienwerkstatt Freiburg mit begründet. 1982 bis 1989 ist er als Dozent für Video- und Dokumentarfilm an der Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) tätig. 1991 wird das Kollektiv Medienwerkstatt Freiburg für den Dokumentarfilm Der Pannwitzblick mit dem Dokumentarfilmpreis der Filmkritik ausgezeichnet. In den folgenden Jahren ist er als Dozent für das Goethe-Institut und andere Lehrinstitute weltweit tätig, z. B. am Lehrstuhl von Cornelius Schwehr in der Schweiz, mit dem zusammen das Ensemble-Film-Stück „Aber die Schönheit des Gitters“ entsteht. 1999 wird er auf dem Forum des internationalen Films für „Viehjud Levi“ mit dem Caligari-Preis ausgezeichnet. Der Film basiert auf einem Theaterstück von Thomas Strittmatter, der bereits für die 1995 entstandene Komödie „Bohai Bohau - eine badische Geschichte“ das Drehbuch verfasste. Von 2001 bis 2006 hatte Didi Danquart dann die Professur für Film an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe inne. Karlsruhe ist auch der Sitz der von ihm mitbegründeten Produktionsfirma „noirfilm“, die sich u.a. als Co-Produzent von „Grbavica“ (Regie: Jasmila Žbanic) verantwortlich zeichnet. Der Film wurde 2006 auf der Berlinale mit dem „Goldenen Bären“ ausgezeichnet.

Die Retrospektive im Programm:

Der Pannwitzblick
Kurzfilme von Studierenden der HfG Karlsruhe
Bohai Bohau - eine badische Geschichte
Tatort: Schöner Sterben
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