Der Pannwitzblick

Donnerstag, 19.04.07, um 18:00 Uhr, Schauburg

Wir beginnen unsere Retrospektive zu Didi Danquart mit einem seiner bekanntesten Dokumentarfilme: „Der Pannwitzblick“ (1991). Weitere Informationen zum Regisseur finden Sie hier.

Der Film:

Der Pannwitzblick
Deutschland 1991; Länge: 90 Min.

PannwitzBlick

Der Titel des Films bezieht sich auf die Schilderung des KZ Häftlings Primo Levi, der über seine Begegnung mit dem Chef der chemischen Abteilung des KZs in Auschwitz schreibt: „Könnte ich mir aber bis ins letzte die Eigenart jenes Blickes erklären, der wie durch die Glaswand eines Aquariums zwischen zwei Lebewesen getauscht wurde, die verschiedene Elemente bewohnen, so hätte ich damit auch das Wesen des großen Wahnsinns im Dritten Reich erklärt.“ In „Der Pannwitzblick“ berichten behinderte Menschen, wie sie in der Gegenwart (1991) erleben, wie sie immer noch durch die Blicke der „Normalen“ aussortiert werden: „Der Pannwitzblick, der ist immer da. Man kann ihn täglich spüren” (Udo Sierck).

Die Medienwerkstatt Freiburg, als deren Produktion der Film entstand, nennt den „Pannwitzblick“ einen analytischen „Montagefilm über Blicke, Kameraeinstellungen und das Verhältnis der Macht des Abbildenden gegenüber dem Abgebildeten“. Der wurde u. a. mit dem Dokumentarfilmpreis der Deutschen Filmkritik ausgezeichnet.

Als Vorfilm:

Aber die Schönheit des Gitters
Deutschland 1993; Länge: 15 Min.

Das Ensemble-Film-Stück wurde 1993 auf den „Wittener Tagen für Neue Kammermusik“ uraufgeführt. Musik und Bild entstanden unabhängig von einander. „Dennoch: das Ergebnis ist kein blind und taub Zusammengesetztes. Wir haben uns [...] in der Struktur zunächst auf eine bestimmte Dauer von 15 Minuten geeinigt und dann unsere Arbeit verschränkt” (Schwehr/Danquart).

Komponist und Filmemacher hatten bereits bei „Der Pannwitzblick“ zusammen gearbeit. Cornelius Schwehr komponierte auch für die Musik von „Viehjud Levi“ und die Tatort-Folge „Schöner Sterben“ (21.04.07, 18 Uhr, Stadtmitte).

Einleitung zur Retrospektive
Zurück