Independent Days 9 | Programm

Leitung: Joachim Wossidlo

In dem Workshop soll dem Einfluss der technischen Entwicklungen auf die Gestaltung und die Produktionsbedingungen von Dokumentarfilmen nachgegangen werden. Anhand einer kurzen historischen Einführung wird gezeigt, dass in der Vergangenheit technische Neuerungen zu Paradigmenwechseln im dokumentarischen Filmschaffen der 60er und 80er Jahre des letzten Jahrhunderts führten und wie sich diese inhaltlich auf die Filme auswirkten.

Daran anknüpfend soll dann gemeinsam versucht werden, die aktuellen technischen Umwälzungen (HDV, billige NLEs auf hohem Niveau, bandlose Produktionswege und neue Publikationsformen) zu deuten und zu interpretieren. Zugleich sollen vorgebliche Trends wie „Demokratisierung“ und „Proletarisierung“ des Filmschaffens kritisch auf ihren Realitätsgehalt befragt werden. Alle Teilnehmer werden gebeten, ihre eigenen Erfahrungen in die Diskussion einzubringen.

Über den Referenten:

Joachim Wossidlo studierte in Berlin Ethnologie, Geschichte und Europäische Ethnologie (Volkskunde). Nach Auslandssemestern in Accra/Ghana (1991) und Marseille (1992) schloss er 1995 sein Studium mit einem Dokumentarfilm ab. Er arbeitete als freier Journalist für verschiedenen Berliner Tageszeitungen und war Kameraassistent bei Filmproduktionen in Deutschland und England, bis er 1998 als wissenschaftlicher Mitarbeiter nach Münster ging und dort am Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie Dokumentarfilm und Visuelle Anthropologie lehrte. Von 2004 bis 2007 leitete er das Münster EthnoFilm-Festival. Joachim Wossidlo forschte (und filmte) bisher in Fidji, Burkina Faso, Südfrankreich, Brasilien, Deutschland, Finnland und Norwegen. Seit 2004 arbeitet er als freiberuflicher Filmemacher, Kameramann und Cutter, ab April 2008 mit Sitz in Karlsruhe.

Teilnehmerzahl: max. 25

Anmeldung: http://www.independentdays.de/rahmenprogramm/anmeldung/